Ottos Fährtentagebuch

Ottos Fährtentagebuch

Samstag, 28. Mai 2011

Ein Fährtengedicht

Otto und ich sind für 9 h nach Neumarkt bestellt. Im Vereinsheim sind drei oder vier Sportfreunde. Alle anderen, heißt es, sind bei den VPG-Fährten. Nach der Rückkehr gibt es noch Unterordnungen.

Das Fährtengelände für die FH-Prüfungen ist in der Nähe von Forst.
Wir haben die zweite von fünf FH 1-Fährten.
Der Verlauf beginnt wie ein Traum. Otto nimmt schön Witterung auf und legt los. Die Fährte (GU) ist gut sichtbar und verläuft kerzengerade nach Nordwesten. Otto verweist den ersten Gegenstand und stellt sich dabei nicht mal drüber. Kurz vor der linker Hand näherrückenden Baumgruppe nimmt Otto den ersten Winkel nach links.
Auf halber Strecke vor der Baumgruppe biegt er zielstrebig wieder links ab. Nach zirka 6 m nimmt er etwas weißes auf. Und dann geht es ganz schnell. Ich kann noch nicht mal sagen, ob ich ein Kommando wie "Pfui" gegeben habe. Ottos Blick vergesse ich jedenfalls nicht. Er hat was falsch gemacht und läßt das weiße Ding ganz schnell fallen. Richter und Fährtenleger haben nichts gesehen. Nur dass der Hund nicht auf der Fährte war. Gehört haben sie aber sehr wohl etwas. Mein "Nein, such voran" hat dem Richter als unerlaubtes Hörzeichen sehr mißfallen. Otto nimmt die Suche wieder auf. Die Verleitung vor dem Winkel ist für ihn an dieser Stelle uninteressant. Ich habe gar nichts gesehen. Der zweite Winkel geht kurz vor dem Wiesenrand nach links.
Viel zu kurz hinter dem Winkel bleibt Otto stehen. Alles an seiner Körpersprache sagt GEGENSTAND. Aber noch nicht mal eine Leinenlänge nach dem Winkel? Ich entscheide mich fürs Nachsehen. Wohlwissend, dass das Punktabzug bedeutet. Ja, auch der Fährtenlager bestätigt, es ist tatsächlich nichts beim Hund. Später erfahre ich, dass das die zweite Verleitung war. Dann geht es wieder. Zweiter Gegenstand. Ein Brummer aus Kork. Sowas brauchen wir auch zum Üben. Vor dem Mast der Ortsleitung geht es nach links.
Vierter Schenkle vom vierten Winkel rückwärtsUnd dann kommt er, der Kleine Hunger. Wer konnte denn auch wissen, dass wir so lange auf unserern Einsatz warten müssen. Otto fängt an Gras zu fressen und genüsslich auf den Halmen zu kauen. Für mein scharfes Kommando "Pfui! Such voran!" bekommen wir die letzte Warnung des Leistungsrichters. Widerwillig setzt Otto die Suche fort. Der Schenkel ist kurz und der Winkel nach rechts ist gleich erreicht.
Dritter Gegenstand. War das da der aus Gummi? Wir haben ein Stück das mal eine EPDM-Dichtung aus dem Fassadenbau war. Der ist aber wie aus einer Antirutschmatte ausgeschnitten, nur dicker. Winkel links. Wieder ein kürzerer Schenkel. Der letzte Winkel geht nach rechts.
Den Weg überquert Otto ohne Probleme. Nur statt geradeaus in die Wiese schaut er 2 m nach links und auch nach rechts bis fast ans Getreide heran. Dann ist er sicher, dass es geradeaus geht. Letzter Gegenstand am Fährtenende. 84 Punkte, gut.

KnochenstückBei der Besprechung vereinbaren wir, dass ich nach den anderen Fährten das weiße Teil suchen darf. Tatsächlich finde ich nach der letzten FH 2-Fährte, während die Sportfreunde zum Schutzdienst und späten Mittagessen sind, ein Knochenstück. Otto konnte sich auch noch gut dran erinnern. Wenn ich jetzt noch wüßte wo ich es verräumt habe, würde ich ein Foto machen und einstellen (Der Platzhalter wurde am 07.04.2012 mit dem Foto gefüllt). Jedenfalls ist es ein schlecht verheilter Bruch. Keine Ahnung von was für einem Wildtier. Die verloren gegangene Radkappe findet Herrchen alleine.

Nach der BH-Theorie ist der Richter bei der Siegerehrung in seinem Element. Er erzählt halt einfach gern, ist aber ein wirklich netter. Sein Resümee bei den FH-Prüfungen, der Königsklasse, leitet er mit dem Fährtengedicht ein.

Der Fährtenhund

Schlecht geschnüffelt, hochgeguckt,
Eine kleine Maus verschluckt,

Fand den Ort nicht wo gewinkelt,
Mehrfach in die Spur gepinkelt,

Einmal leider „Platz“ vergessen,
Gänseblümchen aufgefressen,

Hundeführer schlimm genarrt,
Zweites Suchobjekt verscharrt,

Ein paar Kartoffeln umsortiert,
Toten Maulwurf exhumiert,

Fährtenleine durchgekaut,
Hinter Hasen hergeschaut,

Bin der liebste Hund von allen !
Richter sagte: durchgefallen !

Ich kannte das von der Homepage der BG Amberg. Heute hat es super gepaßt.

Freitag, 27. Mai 2011

Sunset

Vor der Prüfung am Wochenende wird das heute eine kürzere Motivationsfährte. Sie ist morgens um ½7 Uhr gelegt und verläuft zunächst IU.
Statt wie zunächst geplant nach 2½ oder 3 h wird doch erst wieder abends nach ½9 Uhr gesucht.
Eigentlich wie immer nimmt Otto schön die Witterung auf. Ein paar Meter nach dem Fährtenabgang tappt er in ein Mauseloch und erschrickt sich etwas. Wegen des Winds tagsüber ist der Korridor von vielleicht 30 cm angemessen. Bald kommt der erste Gegenstand und am ersten Winkel biegt er links ab. Das geht genauso gut bei den Schenkeln und Winkeln zwei, drei und vier. Auf dem fünften Schenkel verweist er, nimmt die Fahrspur durch die Wiese und stürzt über den Winkel hinaus. An der möglichst kurzen Leine sucht er in alle Richtungen, nur nicht nach rechts. Überall bekommt er ein "Nein, such!" und probiert noch eine Richtung. Zwischenzeitlich hat er alles am Winkel platt getrampelt. Mit Mühe bekomme ich ihn auf das was vom sechsten Schenkel noch übrig ist. Den Gegenstand überläuft er. Letzter Winkel vor dem Getreide, ein kurzes Stück noch bis zum Gegenstand und der Beißwurst beim Erreichen des Fährtenendes. Sonnenuntergang. Vorhang.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Desensibilisierung

Gelegt ist die Fährte (GU) gegen 6 Uhr morgens. Der Tag war wolkenlos und sommrig warm. Die Suche findet abends bei Sonnenuntergang kurz vor 9 Uhr statt.
Otto läßt sich mit dem Einstimmritual auf die Aufgabe vorbereiten. Wir haben im Moment anderes Futter mit kleineren Kroketten. Es dauert einfach länger die Stücke zwischen dem Gras wiederzufinden.
Am Fährtenabgang ist Otto mit dem Aufnehmen der Witterung schon fertig und wartet eigentlich nur auf sein Kommando. Timing.
Es fängt gut an. Schenkel, Gegenstände und Winkel sind klasse. Ab dem dritten Schenkel ist Platz genug für je zwei Gegenstände. Auf den Schenkeln drei bis fünf zeigt Otto die schön an. Er hält sicher die Fährte, auch da wo ich nichts mehr sehe. Die Winkel sucht er vorzüglich aus. Ab dem fünften Winkel wird es schwierig. Otto kommt nicht mehr weiter und helfen kann ich ihm auch nicht recht. Es ist nicht mehr so viel zu sehen. Ab etwa der Hälfte des Schenkels ist die Grashöhe größer. Auf den dort besser sichtbaren Verlauf halten wir zu.
Dann geht es wieder. Den neunten und zehnten Gegenstand aus Leder verweist er. Der letzte Winkel ist wieder OK. Auf dem siebten Schenkel merkt man, dass langsam die Luft raus ist. Die Fährte ist lang und Otto hat sich auf dem sechsten Schenkel ziemlich verausgabt. Die Suche ist in Ordnung, er läßt aber den Ledergegenstand aus der Desensibilisierungsreihe liegen. Dann fängt er an Grashalme zu knabbern. Nach einer strengeren Ansage hört er zwar damit auf, der letzte Gegenstand wird aber überlaufen. Am Fährtenende liegt Trockenfutter und zum Nachtisch gibt es Beißwurst.

Sonntag, 22. Mai 2011

Lederallergie

Zuhause steht der Anzündkamin auf dem Grill. Die Zeit bis der durch ist muss reichen um für Otto noch eine abendliche Fährte zu legen. Die Wolken sind in alle Richtungen dunkel weil sich schon den ganzen Nachmittag über immer wieder Gewitter entladen haben.
Terrain der Wahl ist Wallersberg. Die gemähten Wiesen dort haben sich zwischenzeitlich erholt und bieten beste Voraussetzungen. Das findet auf dem dritten Schenkel auch Meister Lampe der sich am saftigen Gras gütlich tut.

Die Liegezeit beträgt ausnahmsweise nur knapp drei Stunden. gegen 20:45 Uhr kann es losgehen.
Otto nimmt schön Witterung auf, verharrt sogar nach meinem Kommnado "Such" noch einen Moment am Fährtenabgang. Die Orientierung der Fährte ist IU. Der erste Schenkel geht fast parallel zur Strasse nach Altenthann. Die Radabdrücke im Gras gelten für uns nicht als Weg. Der Gegenstand ist wieder mal zwischen den Pfoten. Die Wiederholungsübung mit dem Kommando "Steh" zeigt bei Blockade an der Hinterhandbeuge und mit strengerer Stimme am meisten Wirkung. Jetzt brauchen wir nur noch Wiederholungen, Wiederholungen, Wiederholungen. Wir werden im weiteren Verlauf an so gut wie jedem Gegenstand Gelegenheit bekommen
Der Winkel ist fabelhaft. Der zweite und dritte Schenkel reicht für je zwei Gegenstände. Den zweiten Gegenstand aus Leder auf dem dritten Schenkel überläuft Otto. Da war nur ein ganz kurzes Innehalten aber kein Verweisen. War das wo vorher der Hase war?
Um den vierten Winkel hat Frauchen vor der Suche Verleitungen gelegt, denen Otto kein Interesse schenkt. Den Weg macht er top. Siebter Gegenstand und fünfter Winkel sind schön. Den achten Gegenstand auf dem sechsten Schenkel verweist er ebenfalls.
Am Ende des sechsten Schenkels stürmt Otto über den Winkel weg. Die Markierung war vom Gewitterschauer etwas abgewaschen und hat sich kaum mehr von den glänzenden Tropfen auf dem Gras unterschieden. Nach der Korrektur geht es auf dem letzten Schenkel unter Mißachtung des neunten wieder ledrigen Gegenstands auf den Weg zu. Die Fährte endet vor dem Weg. Doch der Eifer, den Weg noch mal zu überqueren, ist nur mit dem footballförmigen Kong zu brechen. Ein wenig nachdenklich macht mich das schon.
Ich weiß, die Ledergegenstände sind nicht PO-konform. Aber muss man Sie deswegen gleich ignorieren oder eine Allergie gegen Leder entwickeln? Gibt es die denn nicht allergenfrei?

Donnerstag, 19. Mai 2011

Waidmanns Dank!

Nach der Werbepause sind wir exakt 24 h nachdem die Fährte (IU) gelegt wurde am vierten Winkel zurück und setzen dort neu an.

Der Schenkel geht schnurstracks auf den Hochsitz zu. Otto verursacht Pollen- und Blütenstaubflug, läßt die Nase aber unten. Den fünften Gegenstand nimmt er zwischen die Vorderbeine und den Winkel direkt vor der Leiter des Hochsitzes souverän. Zu Beginn des sechsten Schenkels sind Verleitungen des Jägers oder von Wild. Otto checkt die nach rechts und links mit einer halben Hundelänge. Im weiteren Verlauf des leicht abschüssigen Schenkels entlastet er etwas. Dort ist das Gras deutlich kürzer und die Halme sind teils sogar wieder aufgestanden. Damit es nicht schneller wird muss ich an der Leine einbremsen. Die Gegenstände auf den Schenkeln 6 und 7 hat der Jäger nicht brauchen können. Er hat wohl Fliesen zuhause und kann mit Teppichboden nichts anfangen. Otto verweist sie und erreicht den Jackpot mit Trockenfutter. Von mir gibt es noch ein Wienerle aus der Hand.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Waidmanns Heil!

In die geplante Wiese brauchen wir heute schon mal nichts reinlegen. Da macht sich der Jagdpächter gerade mit seiner Bracke hin auf den Weg. Als er an Otto und mir auf dem Feldweg vorbeifährt, muss er seinen Hund am Halsband festhalten, dass er nicht aus dem aufgestellten Heckfenster rausspringt und uns auffrißt.
Na schön, dann disponieren wir ein wenig um. Nicht weit Richtung Südost ist auch noch eine Wiese. Dann nehmen wir halt die. Der Weg durch den Wald dahin ist gleichzeitig Ottos Morgenspaziergang. Kurz nach 9 Uhr ist alles erledigt.
Abends, nach mehr als 13 h Liegezeit, sind wir wieder da. Leider gibt es am Rand der Wiese auch einen Hochsitz. Der Liegt im Schatten und noch dazu genau in Richtung der niederig am Horizont stehenden Sonne.
Ich meine noch was helles wie eine Hand oben zu sehen, rufe ein "Waidmanns Heil!" Aber nachdem keine Reaktion erfolgt muss ich mich eben getäuscht haben und wir nehmen die Fährtensuche (IU) auf.

Otto nimmt erst Witterung und dann Fahrt auf. Die Wiese ist noch nicht gemäht und relativ hoch. Das Gras geht bis zu seinen Schultern. Erster Schenkel und Gegenstand sind kein Problem. Am Ende des zweiten Schenkels streift die Fährte eine Mulde im Gras, wo sich wohl ein Reh niedergelassen hatte. Mit dem Nasenschwenk da hinein überläuft Otto den Gegenstand. Der kurz darauf folgenden Winkel paßt. Dann wird Otto schneller. Das ist am wieder darüber stehend verwiesenen Gegenstand zu erkennen. Die Wiederholungen am Gegenstand mit einem "Steh" findet Otto lustig. Da kann man mit der Pfote nach dem Gegenstand hauen. Mit mehr Bremskraft erreicht Otto den dritten, diesmal spitzen Winkel. Der ist nicht einfach. Vielleicht stehe ich aber sogar selbst ungünstig. Der vierte Schenkel ist ohne Beanstandung. Der Gegenstand ist trotz Ballast unter dem Hund.
Dann ist der Schenkel auch noch ein ganzes Stück näher am Hochsitz. Da sitzt tatsächlich der Jäger an. Der fünfte Schenkel würde direkt bis vor seine Leiter führen. Man muss es ja nicht herausfordern.
Am vierten Winkel brechen wir die Suche ab und schalten zur Werbung
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Jaegermeister


Fortsetzung folgt

Sonntag, 15. Mai 2011

Ernst des Lebens

Die Zeit verfliegt. Um ein Haar wäre Otto in dieser Woche mit nur einer Fährte davon gekommen.
Weil ja nicht sein kann was nicht sein darf, mache ich mich gegen 15 Uhr auf zur Schwarzach und lege in die kürzlich abrasierte Wiese eine Übungsfährte (GU).
Dank der Regenfälle der letzten Tage wagen sich wieder einige Halme aus der Deckung. Die Sonne scheint schön in die Wiese. Der westliche ungemähte Teil mit den gelben Blüten ist eine Schau.

Bodenverletzungen sind über weite Strecken zu erkennen. Erst dachte ich, das hinter dem geplanten sechsten Schenkel wäre ein Hasenpaar, aber es stellt sich als ein Paar Graugänse heraus.

Nach gut 4 h sind Frauchen und Otto dabei. Auf dem Weg zur Löserunde östlich der Kreisstrasse erhaschen wir noch einen Blick auf das weiße im Auge einer Spaziergängerin, die um ihr Leben fürchtet. Der Hund muss nur angesprochen - noch nicht mal gerufen - werden und läßt sich 15 m vor der Todeskandidatin anleinen. Ohne weitere Worte.

Beim Einstimmritual ist schon zu merken, dass Otto nach ein paar Tagen wieder richtig Lust auf eine Fährte hat. Die ersten Schenkel macht er schön, aber die Winkel gefallen mir nicht so sehr. Schenkel sechs ist wieder schwierig. Da haben wir beim Start einen Hund nach dem Bällchen rennen sehen, die Gänse waren noch unterwegs und dann kommen wir noch zu den bekannten Verleitungen (Stichwort: Rennstrecke).
Wir werden die Wiese in diesem Zustand für eine Weile meiden.

P.S.: Die aufgemotzte Kreidemarkierung des sechsten Winkels vom 10.05.2011 ist vom Regen ausgespült worden. Bei der Nachsuche ist der Gegenstand nicht mehr aufgetaucht.

Dienstag, 10. Mai 2011

After Shave

Huahhh, es sieht schon wieder so aus, als wollte das Lotterleben um sich greifen. Nachdem es heute Morgen nicht zu einer Fährte gereicht hat, lege ich gleich auf dem Heimweg von der Arbeit eine Übungsfährte. Die Umkleidung von Anzughose und Krawatte zu Bermuda und Hundeweste findet auf dem Parkplatz hinter dem Auto statt.
Mit der Wiese ist es wie mit anspruchsvoller Männerhaut. Nach der Rasur neigt sie zu Trockenheit. Der östliche Teil der Wiese an der Schwarzach (27.04.2011) hat nun ihre Mahd erlebt. Um genau zu sein, sie ist bis auf die Grasnarbe abgeschoren.
Zu den Weihern hin ist schon aus der Ferne eine Dreiergruppe Leute mit Hunden zu sehen. Zwei schwarze Labradore und zwei Australian Shepherds haben ihren Spaß, hinterlassen allerdings auch ihren Geruch auf der Wiese. Und, wie man mir sagt, würden jedes ausgelegte Futter vertilgen.
Wir vereinbaren die südliche Hälfte für mich.

Die Fährte (GU) ist weder am Boden noch an der Vegetation zu erkennen. Das wird schwer. Der erste Schenkel wird schon von Verleitungen gekreuzt, wo am Ufer der Schwarzach alle Leute ob mit oder ohne Hund entlang gehen. Der fünfte Schenkel geht dann über diese Rennstrecke zurück. Beim Legen der hinteren Schenkel galoppiert dann noch eine junge Frau auf einem riesen Gaul auf der Wiese mehrfach vor und zurück.
Zuerst hatte ich ja gedacht, die Liegezeit wäre etwas knapp. Nachdem wir aber erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit die Suche beginnen kommt es zeitlich einigermaßen hin.
Otto plagt sich von Anfang an. Wir passieren im richtigen Abstand eine Längsmarkierung. An der Rennstrecke ist es vorbei. Da ist wohl alles und nichts. Otto findet sich scheinbar wieder hinein. Am Winkel steuert er aber vorbei. So weit, dass ich die Markierung auch nicht gesehen habe. Schenkel zwei bis vier sind dann aber den Umständen entsprechend OK. Die Winkel sind das schwierigste und brauchen zumindest Bestätigung, wenn es in die richtige Richtung geht. Der fünfte Schenkel geht wieder über die Rennstrecke. Den sechsten Winkel erreichen wir gerade noch, aber dann ist es vorbei. Der Orientierungspunkt bei den Weihern ist mittlerweile in der Dunkelheit verschwunden. Den Gegenstand hebe ich bei Gelegenheit mal auf.
Mir gefällt, daß Otto sich nicht entmutigen läßt und sich mächtig reinhängt.

Sonntag, 8. Mai 2011

Gegenstandslos

Heute ist Prüfungstag bei den Sportfreunden des SV in Altenfurt. Letzte Woche Sonntag hat mich Marion mehr überrumpelt als überredet und ich habe uns für eine FH 1 angemeldet.
Das Fährtengelände nördlich von Traunfeld kennen wir schon seit der Herbstprüfung im November. Die Windräder stehen nicht umsonst dort. Damals hat es geweht ohne Ende und Otto hat sich über eine FH 2 in einem grobscholligen Acker gekämpft. Der Richter hat sich kürzlich in Neustadt/Aisch noch gut an die Suchleistung erinnern können. Die in Neustadt war allerdings nicht so überzeugend.

Nach drei VPG-Fährten und einer FPr 3 sehen wir noch eine FH 2. Das Los weist uns die zweite von fünf FH 1-Fährten zu.
Während wir überall mit hohen Wiesen zu kämpfen haben liegt die Fährte (IU) hier in einer ungemähten und verhältnismäßig niedrigen.

Gott sei Dank hatte Praktiker gestern seine 20 %-Aktion. Wir haben unsere neue Leine. Damit es auf jeden Fall für Schlaufe, Knoten und Leinenschloß reicht habe ich 11 m erworben.
Beim Ansatz habe ich das Gefühl, die Schlaufe würde an Halmen hängen bleiben und ziepen. Der Durchmesser ist größer und damit natürlich auch der Knoten.

Auf dem ersten Schenkel bleibt Otto stehen. Zu meinem Bedauern ist da aber noch kein Gegenstand. Das fängt ja gut an. Warum zeigt er das nur bei Prüfungen? Eine gute Leinenlänge weiter auf dem ersten Schenkel verweist er den Gegenstand überzeugend. Nach dem ersten Winkel geht der Fährtenleger an der Ackergrenze weiter geradeaus. Was macht er denn da? Otto wirft ihm vom zweiten Schenkel einen Blick über die Schulter zu. Am zweiten Winkel geht es wieder rechts parallel zur Autobahn nach Westen. Zweiter Gegenstand OK. Winkel nach rechts. Kurzer Schenkel und Winkel nach links. Routinierter Wegübergang und dann in der Saat weiter. Hier kommt noch ein schön verwiesener Gegenstand. Dafür ist der Richter später mit dem fünften und sechsten Winkel nicht ganz einverstanden. Die Fährte endet kurz vor dem Weg. Verleitungen hat Otto ignoriert.
Alles in allem 94 Punkte. Wir sehen uns im Herbst wieder.

Samstag, 7. Mai 2011

Frauchen : Otto (3:4)

Die heutige Fährte bei Burgthann war gegen 11 Uhr gelegt und ist nach 5 h gesucht worden.
Das ganze ist aus zweierlei Gesichtspunkten als Übung angelegt. Es ist zum einen eine leichte und kurze Motivationsfährte und zweitens ist es mal eine die nicht am Tagesrand gelegt und gesucht wird, sondern bei Sonnenschein.

Die Wiese mit Butterblumen und Löwenzahn hat ihre Mahd leider noch vor sich. Die Fährte (GU) könnte ein Blinder mit seinem Stock ertasten. Otto macht sich freudig ans Werk. Am ersten Schenkel kommt er an ohne vorher einen Gegenstand verwiesen zu haben. Ich habe auch keinen gesehen. Den auf dem zweiten Schenkel nimmt er zwischen die Vorderbeine. Der Gegenstand auf dem dritten Schenkel geht uns wieder ab.
Ich fange schon an, an den Bericht von der BG Rottweil zu denken, von dem mir meine Frau erzählt hat. Da haben Saatkrähen Gegenstände von drei Fährten weggetragen.
Auf dem vierten Gegenstand bleibt Otto über dem Gegenstand stehen. Fünfter Schenkel und Gegenstand OK. Auf dem sechsten Schenkel sind Verleitungen. Otto dreht nur den Kopf hinein, überprüft und sucht dann weiter. Mit Verweisen ist es allerdings wieder nichts. Sonst sehe ich die Gegenstände doch. Auch über den letzten Gegenstand stellt er sich wieder drüber. Jackpot war zu den paar Kroketten Trockenfutter ein Wienerle. Ohne Krabbeltiere, frisch aus der Tasche.
Dem Hund hat es gefallen. Bei der Nachsuche findet Frauchen drei Gegenstände kaum oder gar nicht zu sehen unter den langen genickten Halmen.
Endstand Frauchen : Otto (3:4)

Donnerstag, 5. Mai 2011

Außer Puste

Oh mein Gott. Otto hat Dienstag und Mittwoch seine Nase nicht gebraucht. Hoffentlich kann er´s noch.
Bevor wir vollends ins Lotterleben abdriften habe ich am Mittwoch Abend eine Übungsfährte gelegt. Wir waren wegen der Besorgung eines Kfz-Ersatzteils vor Ladenschluß ein wenig in Eile. Und so lag die Hundeweste nicht wie üblich auf dem Rücksitz sondern hing zuhause an der Garderobe.
Mangels Gegenständen also eine Trockenübung. Mein Fährtenlehrer würde schimpfen. [ Aufgabe: Sende Link an Alex]

Die Fährte (IU) liegt in zwei Ackerteilen, die von einem nur 1 m breiten Grasstreifen getrennt werden. Der Acker ist ganz weich. So locker und leicht geschlagen, der schwimmt sogar in Milch. Morastig ist er aber nicht. Eher Sandig, aber nicht staubtrocken. Der Bodenanteil ist dennoch hoch - einfach schwer zu beschreiben.
Zunächst geht es über den Grasstreifen auf den Radweg zu. Der zweite Schenkel bleibt im kleineren Ackerteil. Dann kommt der zweite Winkel, über den Grassteifen geht es zurück in den Milky Way-Acker. Der vierte Schenkel führt etwas aufwärts auf eine Erhebung im Acker. Der fünfte Schenkel geht wieder hinunter. Dann am westlichen Ackerrand entlang zum letzten Winkel. Vor dem Tennisplatz noch einen Tennisball entfernt, damit es bei der Suche zu keinen Trugschlüssen kommt. Jackpot wird die Beißwurst sein.

Die Tritte sind am Donnerstag Morgen nach mehr als 12 h deutlich zu sehen. Otto nimmt aber die Nase. Weil Herrchen die Tritte nicht perfekt schnürt kann man das Pendeln von rechten zu linken Trittsiegeln hervorragend beobachten. Hin und wieder größere Trittabstände meistert er ohne weiteres.
Die älteren Traktorspuren vom Wenden vor dem ersten Winkel sind etwas irritierend. Ab da sind alle weiteren Winkel perfekt. Auf dem dritten Schenkel merkt man Otto an, dass ihm die Päuschen an den Gegenständen fehlen. Er entlastet mal kurz, wird aber wohl nicht nachgesehen haben wann der Winkel kommt.
Alles in allem eine gelungene Übung mit interessanten Erkenntnissen. Die Beißwurst zum Schluß war auch lecker.
Unsere Gassigängerin schreibt "Also Otto scheint heute nen sauguten Tag zu haben." Das heißt die Fährte hat ihn noch nicht mal so richtig kopfplatt gemacht.

Montag, 2. Mai 2011

Taschen voll

Wir gehen gern mit dem Hund ins Dreieck zwischen Grünsberg, Altenthann und Wallersberg. Der sonntägliche Abendspaziergang ist eine gute Gelegenheit noch eine Fährte zu legen. Nachdem die Wiesen ausgesprochen hoch gewachsen sind will ich in keine mehr hinein. Ein Acker wäre es jetzt. Und siehe da, nicht nur einen Acker bekommen wir, sondern auch eine gemähte Wiese. Bei der Prüfung hat Otto einen Gegenstand überlaufen, also werden wir das üben. Die Tasche war erst gut gefüllt, aber 14 Gegenstände später ist sie so gut wie leer.

Montag morgen liegt die Fährte (GU) 12 h. Der Boden unter der Wiese ist richtig trocken. Und nachdem die Halme ja kurz gemäht sind, ist wenig zu sehen. Mein Eindruck ist, dass Otto leicht neben der Fährte sucht. Von meinen beiden Längsmarkierungen ist zwischen den weißen Halmen auch nichts mehr zu sehen. Tatsächlich kommen wir an beiden Gegenständen des ersten Schenkels und auch am Winkel um 20 cm versetzt an.
Über den Weg und auf den dritten Schenkel. Dort taucht was auf, das da gestern Abend noch nicht war. Uns hat ein Köter mitten auf die Fährte geschissen. Otto marschiert gerade aus. Der dritte Winkel geht mir ab. Vielleicht auch hier mit ein wenig Versatz und den hellen Stopseln sind wir drüber. Besser wird es erst nach dem Geländeübergang in den Acker. Gegen die Furche geht es leichter als mit der Furche. Auf dem freien Feld ist auch der permanente leichte Zug zu spüren. Die Richtung paßt.
Der sechste Schenkel geht wieder zurück in die gemähte Wiese. Noch mal nach rechts, über den Weg und durch 15 m ungemähte Wiese. Schon sind die Taschen wieder voll.
Zuletzt kommen vom Weg zwei Gassigängerinen mit ihren drei Hunden. Ein Boxer der selbige Zeitung gelesen hat, ein Terrier und ein Mischling. Bei der Überraschung auf dem dritten Schenkel tippe ich auf Nummer eins.