Ottos Fährtentagebuch

Ottos Fährtentagebuch

Dienstag, 10. Mai 2011

After Shave

Huahhh, es sieht schon wieder so aus, als wollte das Lotterleben um sich greifen. Nachdem es heute Morgen nicht zu einer Fährte gereicht hat, lege ich gleich auf dem Heimweg von der Arbeit eine Übungsfährte. Die Umkleidung von Anzughose und Krawatte zu Bermuda und Hundeweste findet auf dem Parkplatz hinter dem Auto statt.
Mit der Wiese ist es wie mit anspruchsvoller Männerhaut. Nach der Rasur neigt sie zu Trockenheit. Der östliche Teil der Wiese an der Schwarzach (27.04.2011) hat nun ihre Mahd erlebt. Um genau zu sein, sie ist bis auf die Grasnarbe abgeschoren.
Zu den Weihern hin ist schon aus der Ferne eine Dreiergruppe Leute mit Hunden zu sehen. Zwei schwarze Labradore und zwei Australian Shepherds haben ihren Spaß, hinterlassen allerdings auch ihren Geruch auf der Wiese. Und, wie man mir sagt, würden jedes ausgelegte Futter vertilgen.
Wir vereinbaren die südliche Hälfte für mich.

Die Fährte (GU) ist weder am Boden noch an der Vegetation zu erkennen. Das wird schwer. Der erste Schenkel wird schon von Verleitungen gekreuzt, wo am Ufer der Schwarzach alle Leute ob mit oder ohne Hund entlang gehen. Der fünfte Schenkel geht dann über diese Rennstrecke zurück. Beim Legen der hinteren Schenkel galoppiert dann noch eine junge Frau auf einem riesen Gaul auf der Wiese mehrfach vor und zurück.
Zuerst hatte ich ja gedacht, die Liegezeit wäre etwas knapp. Nachdem wir aber erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit die Suche beginnen kommt es zeitlich einigermaßen hin.
Otto plagt sich von Anfang an. Wir passieren im richtigen Abstand eine Längsmarkierung. An der Rennstrecke ist es vorbei. Da ist wohl alles und nichts. Otto findet sich scheinbar wieder hinein. Am Winkel steuert er aber vorbei. So weit, dass ich die Markierung auch nicht gesehen habe. Schenkel zwei bis vier sind dann aber den Umständen entsprechend OK. Die Winkel sind das schwierigste und brauchen zumindest Bestätigung, wenn es in die richtige Richtung geht. Der fünfte Schenkel geht wieder über die Rennstrecke. Den sechsten Winkel erreichen wir gerade noch, aber dann ist es vorbei. Der Orientierungspunkt bei den Weihern ist mittlerweile in der Dunkelheit verschwunden. Den Gegenstand hebe ich bei Gelegenheit mal auf.
Mir gefällt, daß Otto sich nicht entmutigen läßt und sich mächtig reinhängt.

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