Ottos Fährtentagebuch

Ottos Fährtentagebuch

Samstag, 28. April 2012

Zitterpartie

Zwei Fährtensportler treten heute bei der Prüfung der BG Nürnberg des ADRK zu einer FH an. So gegen 6:30 h haben wir die Fährten gelegt. Ich eine FH2 für einen Sportfreund und er eine FH1 für Otto und mich. Es herrscht Fährtenlegerknappheit. Da muss man schon selbst ran.

Nach den IPO-Fährten und Frühstück sind wir wieder dran. Die Leistung der letzten Übungsfährte war nicht so überzeugend. Und es gilt das Gesetz der Serie zu brechen. Nach ein paar passablen Leistungen hat es Otto immer wieder mal mit einer einstelligen Leistung krachen lassen. Mit etwas Bammel steuere ich erst mein Fährtenschild an, darf dann aber doch die FH1 (GU) auf dem Wiesenstück südlich davon suchen.

Otto nimmt eifrig die Witterung am Fährtenbeginn auf und macht sich auf den Weg. Jedes Pendeln um nur ein paar Zentimeter vom Fährtenverlauf weg läßt mich das Ende der Sucharbeit erahnen. Erst als wir den ersten Gegenstand erreichen und dann noch den ersten Winkel nach links, fällt die Anspannung von mir ab. Wenn Otto auf dem ersten Schenkel keine Sperenzchen macht bringt er die Fährte heim.

Auf dem zweiten Schenkel finden wir bereits den zweiten Gegenstand. Links lang.
Auf dem dritten Schenkel wieder ein Gegenstand. Und wieder links.

Otto steckt die vom wolkenlosen Himmel strahlende Sonne unerwartet gut weg. Das muss an Silkes Tipp liegen. Kaltes Wasser mit etwas Naßfutter wirkt wie ein Kühlakku von innen. Otto hat etwas vorher 1¼ Liter davon bekommen. Am Ende des vierten Schenkels rechts.

Ein Stück parallel zum ersten Schenkel und dann wieder rechts. Zurück zum Graben, der die Wiese nach Süden begrenzt. Dort links auf den letzten Schenkel.

Die Stimmung ob der guten Suchleistung steigt. Am Fährtenende wird Otto aber unsauber und überläuft den letzten Gegenstand. Das war das V. Ich kann mich über die 92 Punkte aber genau so freuen.

Sonntag, 8. April 2012

Keine Eier

Ermutigt von den ersten beiden Fährten habe ich uns bei den Sportfreunden des HCN Nürnberg Flughafen zur Prüfung angemeldet. Die heutige Übungsfährte ist daher mit Bedacht in einen sandigen Acker gelegt.

Am frühen Nachmittag gelegt, suchen wir die Fährte erst nach 19 Uhr. Otto hat Lust, denn er läuft gleich mal über das erste Futter drüber. Einen Strohhalm vom letzten Jahr rechts neben dem Fährtenverlauf würdigt er nur eines kurzen Blickes. Das Interesse an etwas auf der linken Seite muss korrigiert werden. Das zweite Futter nimmt Otto auf. Den ersten Gegenstand, ein Hölzchen, verweist Otto so wie es sein soll. Die Erde wird grobkrumiger, fast schon schollig. Nach Westen wird der Acker spitz, passend für einen eben solchen Winkel nach rechts. Die Erde ist dort von den Traktorreifen verfestigt. Otto sucht den Winkel vorzüglich aus.

Am nördlichen Rand des Ackers entlang




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Samstag, 7. April 2012

Osterlämmer

Die heutige Fährte (IU) ist nur 2½ h gelegen. In der Zeit bis zur Suche um 18:20 h hat es auf nur noch 2 °C deutlich abgekühlt. Es muss gegraupelt haben, weil wir welchen zwischen den Halmen finden.

Dummerweise habe ich kein Futter für das Einstimmritual dabei. Also muss das Ritual direkt auf den Fährtenbeginn hin gerichtet werden. Das funktioniert auch ganz gut und Otto beginnt die Suche. Kaum lassen wir die Büsche an der Böschung zur Kreisstraße links liegen bricht Otto erst nach da hin und nach der Korrektur sofort nach rechts aus. Auch hier muss ich korrigierend eingreifen. Eine Ursache ist nicht zu erkennen. Vom vorbeifahrenden Auto läßt sich Otto nicht irritieren. Den ersten Gegenstand aus Teppich verweist er korrekt. Ein Stück weiter kommt Futter an dem Otto länger kuckt. Wir haben Zeit. Schließlich geht es über ein paar plattgedrückte Maulwurfshügel die den Vorwärtsdrang nicht stören auf Höhe der Zufahrt zur Wiese zu unserem ersten Winkel. Otto nimmt ihn flüssig und ohne Absicherung.

Der zweite Schenkel geht nach Westen. Otto wird schneller. Den Gegenstand aus Holz überläuft er um eine ganze Hundelänge. Letztes Jahr hatten wir noch das Problem, dass Otto die Wiederholungsübungen "Hier" - "Steh" lustig fand und gleich auf den Gegenstand getreten ist. Das macht er nicht mehr. Dafür setzt er sich selbstständig in Gang. Vor dem Mast der Hochspannungsleitung kommt unser zweiter Winkel. Otto guckt nicht, zögert nicht, biegt einfach nach rechts ab. Das Grundstück mit den Schafen und Lämmern lassen wir links hinter uns liegen.

Ein langes Stück geht es wieder auf die Anhöhe zurück. In hinteren Teil des Schenkels kommt ein Teppichgegenstand. Nicht super, aber doch recht gut. Eine verleitungsähnliche Spur nach rechts wird von Otto kurz überprüft. Bereits zwei Meter vor dem Winkel schlägt er nach links eine Abkürzung auf den vierten Schenkel ein. Da habe ich wohl Futter zu nah nach dem Winkel platziert. Der Wind kam aus West. Wieder was gelernt.

Vom Futter weg bekommt Otto ein Kommando zur Fortsetzung. Den Gegenstand läßt er knapp vor der rechten Vorderpfote und als ich komme macht er einen Schritt drüber. Den Winkel überprüft Otto einen Meter nach vorne und geht dann von selbst nach rechts auf den fünften Schenkel.

Eine Mäusespur und gleich darauf noch mehrere Mäuselöcher wecken Ottos Interesse auf dem Schenkel. Bei letzteren will Otto die Fährte nach rechts verlassen und ist nur durch eine Korrektur davon abzubringen. Den Teppichstreifen verweist Otto super. Am Ende geht ein spitzer Winkel nach rechts. Otto geht 1½ m drüber raus, nach links und findet dann ohne Hilfe den sechsten Schenkel.

Das Hölzchen nimmt Otto zwischen die Vorderbeine und macht wieder einen Ausfallschritt, als ich hinfasse. Ein leichter Drall nach links ist ein wenig dem Wind geschuldet. Der Schenkel endet an einem spitzen Winkel nach links.

Wieder mit dem Wind geht es nun so ca. 3 m lang knapp rechts von der Fährte entlang. Das letzte Teppichstück läßt Otto sich am A... vorbeigehen. Jedefalls darf ich es da aufheben. Als Jackpot gibt es einige Meter weiter Trockenfutter.

Freitag, 6. April 2012

Die K-Frage

Wir haben einen der begehrten Starterplätze für den Alpencup in Kempten ergattert. Frauchen hat am Ende der letzten Saison gemeint Otto würde nun in Rente gehen.
Nach vier Monaten Winterpause und Müßiggang hat es sich zuletzt eher so angefühlt, als müßte oder wollte Herrchen in Rente gehen.
Der Vorsatz Rückstände aufzuarbeiten ist schon mal nicht eingehalten.

Der heutige K-Freitag ist der Tag an dem wir unsere K-Frage beantworten. K-önnen wir nach K-empten?

Es liegt ein Geruch von Jauche in der Luft. Auf unserer Wiese ist das aber schon deutlich verwittert und die Halme wachsen durch. Auch riecht die durchs Gras gestreifte Hand grün und nicht braun. Es kommt also mit dem Wind.
Die Fährte (GU)ist um 14:40 Uhr fertig gelegt.

Vier Stunden später sind wir wieder zur Stelle. Auf dem Parkplatz wo vorhin noch ein älterer Herr mit Politur herumgewerkelt hat steht nun der Wagen eines Modellfliegers. Einen Hubschrauber hat er auch noch dabei. Wenige Meter vor uns macht er sich auf den Weg zur Wiese.
Otto hat das Einstimmritual nicht vergessen und ist begierig auf das Futter. Wie immer nimmt er im Anschluß gleich das Fährtenschild ins Visier. Vor allem aber geht er auf ein sachtes Kommando erwartungsvoll in die Grundstellung und läßt sich bereitwillig an die Fährtenleine nehmen.

Das Futter auf dem Fährtenabgang ist schon mal ein gutes Omen. Mein Nesteln mit dem Handy, das ein Sprachmemo als Gedächtnisstütze mitschneidet, stört Otto nicht. Auf dem ersten Schenkel nach Westen ist in kurzen Abständen immer wieder Futter ausgelegt. Es soll sich auf jeden Fall lohnen. Der Plan geht auf. Was hat die Sportfeundin Steffi bei einer gemeinsamen Übungsfährte mal gesagt? "Die wissen ja was sie zu tun haben." Otto jedenfalls scheint sich so gut zu erinnern, dass er beginnt schneller zu werden und sein Tempo mit Spannung auf der Leine gebremst werden muss. Eine leichte Abweichung nach rechts korrigiert Otto ohne Hilfe. Nun kreuzen die zunächst rechter Hand gelegenen Fahrzeugspuren in der Wiese unseren Fährtenverlauf diagonal. Nach einer leichten Irritation in den Spuren nach rechts nimmt der Hund die Fährte selbständig wieder auf. Kurz darauf folgt der Winkel nach rechts, den Otto souverän nimmt.

Auf dem zweiten Schenkel erreichen wir bald unseren ersten Gegenstand. Den Teppichstreifen verweist Otto schön. Am Weiherrand auf Höhe unseres zweiten Winkels kann ich unsere bekannten grauen Freunde ausmachen. Otto ist zu sehr auf den ersten Gegenstand konzentriert und bemerkt gar nicht wie sie sich auf das gegenüber liegende Ufer zurückziehen. Den Teppichstreifen verweist Otto gut. Der Winkel geht dann nach links. Otto schaut aber zunächst nach rechts und dann mit einem leichten Bogen nach links. Dann erst sucht er sich selbstständig ein. Gegenstand gibt es auf diesem Schenkel keinen. Am Ende ein Linkswinkel. Otto marschiert drüber und sucht sich dann ein.

Oh, der Modellflieger hat sich vier Meter links von unserem vierten Schenkel niedergelassen und bereitet sein Fluggerät vor. Auf den halten wir zu. Vor ihm verweist Otto mit leichter Verzögerung ein Hölzchen. Nachdem wir ihn passiert haben kommt noch ein Teppichgegenstand. Vor dem Winkel nach links kreuzen wir wieder die Fahrspuren durchs Gras. Otto findet den Winkel nach links flüssig.

Auf dem fünften Schenkel kommt ein Stückchen mit Schwemmsand vom Hochwasser. Otto muss ein wenig absichern, benötigt aber keine Unterstützung. Ein Stück Plastikfolie ist nur einen kurzen Blick wert. Über den vierten Gegenstand aus Teppich stellt sich Otto drüber. Die Rute geht, also hat Otto Laune. Der Winkel am Ende geht nach rechts. Schön flüssig, gut.

Das Teppichstück auf dem sechsten Schenkel nimmt Otto zwischen die Vorderbeine. Mittlerweile surrt der Flieger über uns weg. Der Antrieb ist wohl elektrisch. Otto geht unbeeindruckt seiner Aufgabe nach. Am Winkel nach links macht Otto einen kleinen Bogen.

Der letzte Schenkel führt nach Osten. Zwei Meter vor dem letzten Gegenstand verläßt Otto die Fährte 1,5 m nach rechts. Das Bedarf einer Korrektur. Am Gegenstand wiederholen wir die Steh-Übung. Als Jackpot gibt es Futter auf Höhe des Fährtenbeginns.

Trotz des kleinen Patzers am Schluß ein gelungener Saisonstart. K-Frage beantwortet.