Ottos Fährtentagebuch

Ottos Fährtentagebuch

Sonntag, 28. Oktober 2012

Fruchtfolge

Acker soll es sein. Und Saat niedertrampeln ist nicht unser Ding. Die Suche nach einem geeigneten Gelände gestaltet sich heute richtig schwierig. So kommt es, dass wir einen neuen Acker im Umfeld meines Fährten-El Dorados ausprobieren.
Was ist das? Es sieht ein wenig aus wie Kohlrabi, hat aber keine Sprossknolle. Die wenigsten sind noch im Erdreich. Nachdem auch noch geringe Reste von Maisstängeln zu sehen sind, nehme ich an es ist eine Zwischenfrucht oder hat der Bodenverbesserung gedient.
Wie dem auch sei. Der Acker ist suuper weich. Ohne jeden Sand ist jeder Schritt knapp 10 cm tief. Es gibt zwar eine Bearbeitungsrichtung, aber die Spuren des Traktors sind nur an den Ackerrändern zu sehen. Du läufst wie über Tiramisu.

Die Liegezeit ist um 16:45 Uhr eingehalten. Langsam wird es aber Zeit bevor es dunkel wird.

Es sind ein paar Schritte bis zum Fährtenabgang. Die Suche auf dem ersten Schenkel ist etwas überschattet vom fehlenden Handy auf dem für gewöhnlich Sprachmemos als Gedankenstütze landen. Dann lässt sich Otto statt Frauchen auf den dritten Schenkel aufmerksam machen. Den Ledergegenstand verweist er schön, obwohl ein Blatt drauf liegt. Der Winkel nach rechts ist ohne Probleme.

Auf dem zweiten Schenkel sind die Zeichen der Dämmerung nicht mehr zu leugnen. Aus dem Wald nördlich ist ein Schuss zu hören. Ein Stück weit nach dem Gegenstand aus Teppichboden kommt noch mal Futter. Hier hält Otto inne und bekommt ein freundliches "Such." Vor dem Feldrand ist ein spitzer Winkel nach rechts.

Den Gegenstand auf dem dritten Schenkel verweist Otto so unsauber, dass das Hölzchen rechts an seiner Flanke liegt. Da machen wir zwei Wiederholungsübungen. Wegen des weichen Bodens kann man gar nicht mehr von Bodenverletzung sprechen. Das sind wirklich einzelne Fußabdrücke. Der Anspruch kommt erst mit den größeren Abständen. So auf halber Länge des ersten Schenkels biegen wir spitz nach links ab.

Auf dem vierten Schenkel erhöhe ich etwas den Zug, da Otto droht zu schnell zu werden. Mit der etwas reduzierten Geschwindigkeit bleibt er dann auch rechtzeitig vor dem Teppichstreifen stehen. Vor dem Geländeübergang in einen abgeernteten weitaus sandigeren Acker kommen ein paar Grasbüschel, dann die eigentliche Flurgrenze und nur kurz danach ein Winkel nach rechts.

Auf dem Weg nach Süden schenkt Otto nur der ersten Tierspur mit der Nase in ein einziges Trittsiegel seine Aufmerksamkeit. Alle anderen Spuren ignoriert er völlig. Erst beim Kauen des Stücks Wiener Würstchen hebt er mal kurz den Kopf. Das Verweisen des Ledergegenstands ist einwandfrei. Der Acker wir nun zunehmend verfestigt. Hier wendet immer der Traktor. Nach vielleicht 12 m meistert Otto den Geländeübergang zurück in einen Teil des ersten Felds, nur die Bearbeitungsrichtung ist eine andere. An der Ortsverbindungsstraße haben wir am Stromkasten einen rechten Winkel.

Den Kaufgegenstand aus dem genieteten Leder verweist Otto ohne jede Abweichung und Führerhilfe. Schließlich geht es rechts in den Bogen ohne Gegenstand. Der Übergang in den letzten Schenkel ist toll.

Vor dem abzusehenden Ende muss wieder ein wenig die Bremse angezogen werden. Ich meine Otto wäre am Hölzchen zu stehen gekommen, doch Frauchen ruft "Führerhilfe." Als Jackpot wartet für den Hund ein Schälchen Naßfutter am westlichsten Rand des Felds. Für den Hundeführer findet sich unter dem Auto das verloren geglaubte Handy.

Samstag, 20. Oktober 2012

Tiefflieger

Eigentlich wollten wir ja bei der Herbstprüfung in der eigenen Bezirksgruppe mitmachen. Geschützt waren drei Tage. Von Freitag bis Sonntag. Vor einer Woche habe ich die Anmeldung für den Samstag weggeschickt. Morgen geht es wegen einer Familienfeier nicht. Wie das so ist, die Prüfung ist überschaubar und findet sonntags statt. Leider dann ohne uns. Otto hat also Urlaub und doch keinen. Er muss üben.

Beim legen der Fährte wimmelt es nur vor Hunden auf der Wiese. Zwei Frauen mit ihren Aussies kreuzen gleich hinter mir den ersten Schenkel und in einem von einem Flußmäander geformten Wiesenstück toben bestimmt 12-15 Hunde ausgelassen miteinander herum. Ab der zweiten Hälfte des zweiten Schenkels und auf dem dritten kein Futter.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Linksverkehr

Knapp über vier Stunden Liegezeit sind verstrichen, als wir um 17:45 Uhr die Suche der Fährte (GU = links herum) beginnen. Der Wind streicht leicht vom Hang herab nach Norden. Otto freut sich über die neuen Köber´s Leckerchen. Bevor er das Kommando annimmt schaut er lieber doch noch mal ganz genau, ob er am Abgang auch ja nichts übersehen hat. Auf dem ersten Schenkel hat Otto immer wieder leichte Abweichung nach links und zwei mal macht er einen regelrechten Ausbruchsversuch nach links.


Mittwoch, 3. Oktober 2012

Zirkus, Zirkus

Gut ausgeschlafen kommen Otto und ich bei der BG in Ansbach an. Wir sind erst für halb elf Uhr bestellt. IPO-Unterordnung und Schutzdienst sind gerade in vollem Gange. Ein bisschen außerhalb setzen wir die Nasen auf. -->