Das Fährtengelände für die FH-Prüfungen ist in der Nähe von Forst.
Wir haben die zweite von fünf FH 1-Fährten.
Der Verlauf beginnt wie ein Traum. Otto nimmt schön Witterung auf und legt los. Die Fährte (GU) ist gut sichtbar und verläuft kerzengerade nach Nordwesten. Otto verweist den ersten Gegenstand und stellt sich dabei nicht mal drüber. Kurz vor der linker Hand näherrückenden Baumgruppe nimmt Otto den ersten Winkel nach links.
Auf halber Strecke vor der Baumgruppe biegt er zielstrebig wieder links ab. Nach zirka 6 m nimmt er etwas weißes auf. Und dann geht es ganz schnell. Ich kann noch nicht mal sagen, ob ich ein Kommando wie "Pfui" gegeben habe. Ottos Blick vergesse ich jedenfalls nicht. Er hat was falsch gemacht und läßt das weiße Ding ganz schnell fallen. Richter und Fährtenleger haben nichts gesehen. Nur dass der Hund nicht auf der Fährte war. Gehört haben sie aber sehr wohl etwas. Mein "Nein, such voran" hat dem Richter als unerlaubtes Hörzeichen sehr mißfallen. Otto nimmt die Suche wieder auf. Die Verleitung vor dem Winkel ist für ihn an dieser Stelle uninteressant. Ich habe gar nichts gesehen. Der zweite Winkel geht kurz vor dem Wiesenrand nach links.
Viel zu kurz hinter dem Winkel bleibt Otto stehen. Alles an seiner Körpersprache sagt GEGENSTAND. Aber noch nicht mal eine Leinenlänge nach dem Winkel? Ich entscheide mich fürs Nachsehen. Wohlwissend, dass das Punktabzug bedeutet. Ja, auch der Fährtenlager bestätigt, es ist tatsächlich nichts beim Hund. Später erfahre ich, dass das die zweite Verleitung war. Dann geht es wieder. Zweiter Gegenstand. Ein Brummer aus Kork. Sowas brauchen wir auch zum Üben. Vor dem Mast der Ortsleitung geht es nach links.
Und dann kommt er, der Kleine Hunger. Wer konnte denn auch wissen, dass wir so lange auf unserern Einsatz warten müssen. Otto fängt an Gras zu fressen und genüsslich auf den Halmen zu kauen. Für mein scharfes Kommando "Pfui! Such voran!" bekommen wir die letzte Warnung des Leistungsrichters. Widerwillig setzt Otto die Suche fort. Der Schenkel ist kurz und der Winkel nach rechts ist gleich erreicht.
Dritter Gegenstand. War das da der aus Gummi? Wir haben ein Stück das mal eine EPDM-Dichtung aus dem Fassadenbau war. Der ist aber wie aus einer Antirutschmatte ausgeschnitten, nur dicker. Winkel links. Wieder ein kürzerer Schenkel. Der letzte Winkel geht nach rechts.
Den Weg überquert Otto ohne Probleme. Nur statt geradeaus in die Wiese schaut er 2 m nach links und auch nach rechts bis fast ans Getreide heran. Dann ist er sicher, dass es geradeaus geht. Letzter Gegenstand am Fährtenende. 84 Punkte, gut.
Bei der Besprechung vereinbaren wir, dass ich nach den anderen Fährten das weiße Teil suchen darf. Tatsächlich finde ich nach der letzten FH 2-Fährte, während die Sportfreunde zum Schutzdienst und späten Mittagessen sind, ein Knochenstück. Otto konnte sich auch noch gut dran erinnern. Wenn ich jetzt noch wüßte wo ich es verräumt habe, würde ich ein Foto machen und einstellen (Der Platzhalter wurde am 07.04.2012 mit dem Foto gefüllt). Jedenfalls ist es ein schlecht verheilter Bruch. Keine Ahnung von was für einem Wildtier. Die verloren gegangene Radkappe findet Herrchen alleine.
Nach der BH-Theorie ist der Richter bei der Siegerehrung in seinem Element. Er erzählt halt einfach gern, ist aber ein wirklich netter. Sein Resümee bei den FH-Prüfungen, der Königsklasse, leitet er mit dem Fährtengedicht ein.
Der Fährtenhund
Schlecht geschnüffelt, hochgeguckt,
Eine kleine Maus verschluckt,
Fand den Ort nicht wo gewinkelt,
Mehrfach in die Spur gepinkelt,
Einmal leider „Platz“ vergessen,
Gänseblümchen aufgefressen,
Hundeführer schlimm genarrt,
Zweites Suchobjekt verscharrt,
Ein paar Kartoffeln umsortiert,
Toten Maulwurf exhumiert,
Fährtenleine durchgekaut,
Hinter Hasen hergeschaut,
Bin der liebste Hund von allen !
Richter sagte: durchgefallen !
Ich kannte das von der Homepage der BG Amberg. Heute hat es super gepaßt.
Statt wie zunächst geplant nach 2½ oder 3 h wird doch erst wieder abends nach ½9 Uhr gesucht.
Gelegt ist die Fährte (GU) gegen 6 Uhr morgens. Der Tag war wolkenlos und sommrig warm. Die Suche findet abends bei Sonnenuntergang kurz vor 9 Uhr statt.
Die Liegezeit beträgt ausnahmsweise nur knapp drei Stunden. gegen 20:45 Uhr kann es losgehen.
Am Ende des sechsten Schenkels stürmt Otto über den Winkel weg. Die Markierung war vom Gewitterschauer etwas abgewaschen und hat sich kaum mehr von den glänzenden Tropfen auf dem Gras unterschieden. Nach der Korrektur geht es auf dem letzten Schenkel unter Mißachtung des neunten wieder ledrigen Gegenstands auf den Weg zu. Die Fährte endet vor dem Weg. Doch der Eifer, den Weg noch mal zu überqueren, ist nur mit dem footballförmigen Kong zu brechen. Ein wenig nachdenklich macht mich das schon.
Der Schenkel geht schnurstracks auf den Hochsitz zu. Otto verursacht Pollen- und Blütenstaubflug, läßt die Nase aber unten. Den fünften Gegenstand nimmt er zwischen die Vorderbeine und den Winkel direkt vor der Leiter des Hochsitzes souverän. Zu Beginn des sechsten Schenkels sind Verleitungen des Jägers oder von Wild. Otto checkt die nach rechts und links mit einer halben Hundelänge. Im weiteren Verlauf des leicht abschüssigen Schenkels entlastet er etwas. Dort ist das Gras deutlich kürzer und die Halme sind teils sogar wieder aufgestanden. Damit es nicht schneller wird muss ich an der Leine einbremsen. Die Gegenstände auf den Schenkeln 6 und 7 hat der Jäger nicht brauchen können. Er hat wohl Fliesen zuhause und kann mit Teppichboden nichts anfangen. Otto verweist sie und erreicht den Jackpot mit Trockenfutter. Von mir gibt es noch ein Wienerle aus der Hand.

Bodenverletzungen sind über weite Strecken zu erkennen. Erst dachte ich, das hinter dem geplanten sechsten Schenkel wäre ein Hasenpaar, aber es stellt sich als ein Paar
Die Fährte (GU) ist weder am Boden noch an der Vegetation zu erkennen. Das wird schwer. Der erste Schenkel wird schon von Verleitungen gekreuzt, wo am Ufer der Schwarzach alle Leute ob mit oder ohne Hund entlang gehen. Der fünfte Schenkel geht dann über diese
Nach drei VPG-Fährten und einer FPr 3 sehen wir noch eine FH 2. Das Los weist uns die zweite von fünf FH 1-Fährten zu.
Die Wiese mit Butterblumen und Löwenzahn hat ihre Mahd leider noch vor sich. Die Fährte (GU) könnte ein Blinder mit seinem Stock ertasten. Otto macht sich freudig ans Werk. Am ersten Schenkel kommt er an ohne vorher einen Gegenstand verwiesen zu haben. Ich habe auch keinen gesehen. Den auf dem zweiten Schenkel nimmt er zwischen die Vorderbeine. Der Gegenstand auf dem dritten Schenkel geht uns wieder ab.
Aufgabe: Sende Link an Alex]
Die Fährte (IU) liegt in zwei Ackerteilen, die von einem nur 1 m breiten Grasstreifen getrennt werden. Der Acker ist ganz weich. So locker und leicht geschlagen, der schwimmt sogar in Milch. Morastig ist er aber nicht. Eher Sandig, aber nicht staubtrocken. Der Bodenanteil ist dennoch hoch - einfach schwer zu beschreiben.
Montag morgen liegt die Fährte (GU) 12 h. Der Boden unter der Wiese ist richtig trocken. Und nachdem die Halme ja kurz gemäht sind, ist wenig zu sehen. Mein Eindruck ist, dass Otto leicht neben der Fährte sucht. Von meinen beiden Längsmarkierungen ist zwischen den weißen Halmen auch nichts mehr zu sehen. Tatsächlich kommen wir an beiden Gegenständen des ersten Schenkels und auch am Winkel um 20 cm versetzt an.