Ottos Fährtentagebuch

Ottos Fährtentagebuch

Sonntag, 27. April 2014

Kleines Dankeschön

Eigentlich war geplant, dass ich für einen Sportfreund von der deutsch-schweizer Grenze eine FH 2 lege. Aber leider hat er dann abgesagt. Wenn ich es mir so recht überlege hat er mich um das lilane Kleine Dankeschön aus Schokolade gebracht, das die Fährtenleger bei der Siegerehrung bekommen haben.

Otto und ich sind also die einzigen Fährtensportler. Unsere Fährte liegt in nass geregnetem Gras unweit der Autobahn 9. Auf dem Weg zum Fährtentäfelchen will Otto das auch gleich mal verkosten. Mit der Zehenspitze versuche ich seinen Fang zart anzuheben. "Nein, jetzt nicht." Ohne jeden Druck.

Otto nimmt die Fährte (IU) schön auf und legt nach einer Leinenlänge seine Pause ein. Wie gehabt macht er keine Anstalten die Suche fortzusetzen. Also hilft wieder mal nur ein Kommando.
Kalt ist es eigentlich nicht und doch sieht es so als als würde eine Dampflok vor mir über die Spur rollen. Es ist aber kein Atem sondern es sind kleine Wölkchen von Gräserpollen die Otto mit Kopf und Rute aus den Blütenständen der Wiesenblumen schüttelt.

Und so dampft die kleine schwarze Lok auf ihrem Gleis dahin. Ein kurzer Halt zum Verschnaufen auf offenem Gleis, einer am Haltepunkt Gegenstandshausen. Auf Höhe des Baumes ist ein Winkel nach rechts.

Auf dem zweiten Schenkel noch mal ein Verschnaufer und dann ein Gegenstand. Am Winkel, ein Stück vor dem Weidezaun, nach rechts.

Die Verleitung auf dem dritten Schenkel weckt genau so wenig Interesse wie die nach dem Winkel auf dem vierten. Der vierte Winkel geht vor dem Waldrand nach rechts. Alles ruhig und sicher ausgesucht.

Dem Gelände angepaßt, am Waldrand entlang verläuft der fünfte Schenkel zur Straße hin. Wir finden dort einen Gegenstand. Der Winkel geht nach rechts.

Nach dem nicht ganz so langen sechsten Schenkel der letzte Winkel nach rechts.

Der siebte Schenkel ist parallel zum ersten. Otto bleibt stehen und freut sich ein Loch in den Bauch. Die Zuschauer sind sich einig, dass das kein Gegenstand ist. Aber bei mir überwiegen zwei Dinge. Einmal wohl das Adrenalin. Ich sehe eine atypische Körpersprache bei Otto. Und der Schenkel ist schon ordentlich lang für das Fährtenende. Zuletzt ist das zweite dann doch die Hoffnung. Leider wird die enttäuscht, denn der letzte Gegenstand ist eine Leinenlänge nach dem Fehlverweis. Bleibt ein SG.

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